“Buy now, pay later” – Chancen und Risiken für Onlineshops

Wer online einkauft, will flexibel bezahlen können. Dazu gehört nicht nur eine breite Auswahl an Zahlungsmitteln, auch der Zeitpunkt der Transaktion will gewählt sein. Immer mehr Kund:innen verlangen nach dem sogenannten “Buy now, pay later”-Modell: Jetzt kaufen, später bezahlen. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Ein Beispiel für “Buy now, pay later”: Schuhe werden bestellt, zu Hause anprobiert und dann nur jenes Paar bezahlt, das wirklich passt.

Eigentlich gibt es dieses Bezahlmodell schon länger: Vor der Blütezeit des Onlinehandels suchten wir unsere Waren im Katalog aus, bestellten das Gewünschte nach Hause und bezahlten die Artikel erst, wenn die Ware per Post eingetroffen ist. Jetzt kaufen, später bezahlen hiess die Devise damals wie heute. Hinter dem Begriff “Buy now, pay later”, abgekürzt BNPL, steckt jedoch noch weitaus mehr als nur der Kauf per Rechnung.

Wählt ein:e Kund:in die Bezahloption BNPL, wird im Hintergrund ein komplexer und vollautomatischer Prozess gestartet. Damit jemand seine Waren später bezahlen kann, muss zunächst seine Bonität geprüft werden. Innerhalb von Sekunden wird abgeklärt, ob der oder die Kaufende zahlungsberechtigt ist oder nicht. Ein weiterer Unterschied zum herkömmlichen Kauf auf Rechnung besteht darin, dass bei BNPL oftmals auch Ratenzahlung angeboten wird: Ein neuer LED-Breitbildfernseher für nur 100 CHF pro Monat? Praktisch!

Welche Vorteile bietet Buy now, pay later?

Kundinnen und Kunden profitieren auf verschiedene Weise von “Buy now, pay later”: Sie können sich zum Beispiel mehrere Varianten eines Schuhtyps bestellen, diese anprobieren und schlussendlich nur jenes Paar bezahlen, welches passt. Den Rest schicken sie einfach zurück. Oder aber sie gönnen sich ein Produkt im Hochpreissegment, dessen Finanzierung im Augenblick gar nicht möglich wäre, in Raten jedoch schon. Jetzt kaufen und später bezahlen bedeutet also nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch mehr Freiheit für den oder die Käufer:in.

Für Onlinehändler:innen liegen die Vorteile von BNPL insbesondere im Bereich der Kundenbindung. Durch den Aspekt des Ausprobierens schwindet die Hemmschwelle der Kund:innen, sie werden eher zum Abschluss des Kaufprozesses verleitet und fühlen sich beim Check-out wohler. Schenkt ein Onlineshop seiner Kundschaft Vertrauen, wird dieses nachweislich erwidert. Diverse Marktstudien konnten aufzeigen, dass die Option von BNPL nicht nur das Volumen des Warenkorbs, sondern auch die Anzahl der Käufe steigert.

Wie entwickelt sich Buy now, pay later?

In Asien und Amerika verzeichnet “Buy now, pay later” ein beeindruckendes Wachstum und auch in Europa nimmt die Nachfrage immer mehr zu. Bei uns in der Schweiz bleibt allerdings noch viel Luft nach oben: In der Onlinehändlerbefragung 2023 vom Institut für Marketing der ZHAW gaben von 598 teilnehmenden Onlinehändler:innen nur 11 Prozent an, dass sie ihrer Kundschaft BNPL anbieten. Damit ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr gesunken, als immerhin noch 17 Prozent eine solche Lösung in ihrem Shop integriert hatten.

Laut der Umfrage sind es allen voran Onlineshops mit einem durchschnittlich grossen Warenkorb, welche BNPL anbieten. Die Rede ist von einem Volumen von 500 Franken oder mehr. Entsprechend scheint Raten- und Rechnungskauf besonders dann sinnvoll zu sein, wenn ein Onlineshop hauptsächlich hochpreisige Waren anbietet, wie etwa Möbel, Elektronik- oder Küchengeräte, Reisen oder Markenkleidung.

Auffällig ist zudem: Bietet ein Shop BNPL an, wird das Bezahlmodell für dessen Kundschaft immer wichtiger. 10 Prozent der Onlinehändler:innen mit BNPL-Modell gaben an, dass die Ratenzahlungen stark zunehmen. Bei 25 Prozent verzeichnete sich zumindest ein leichtes Wachstum. Bei 29 Prozent der Shops mit BNPL sei der Anteil an Ratenzahlung etwa gleich geblieben und bei nur 6 Prozent verlor das Bezahlmodell an Bedeutung. Das zeigt, dass “Buy now, pay later” auch in der Schweiz immer beliebter wird.

Wer trägt das entstehende Risiko?

“Buy now, pay later” bietet einem Onlineshop und seiner Kundschaft nicht nur diverse Vorteile, sondern ist durchaus mit gewissen Risiken behaftet. Was zum Beispiel, wenn die Ware zwar versendet, aber nie bezahlt wird? Und mit welchem Geld wird die Lücke geschlossen, welche durch das verzögerte Bezahlen entsteht?

Wählt ein:e Kund:in die Bezahloption BNPL, so erhält er rechtlich gesehen per sofort das Eigentumsrecht am erworbenen Produkt – unabhängig davon, ob er das Geld direkt bezahlt, erst später oder in Raten. Dies ist nur dank eines Drittanbieters möglich, welcher die Transaktion sozusagen vorfinanziert und dem Onlineshop den Betrag stellvertretend für den oder die Kund:in überweist. Gewissermassen vergibt der BNPL-Dienstleister den Endkonsument:innen also einen Kredit. Dieses Unternehmen ist es schliesslich auch, welches das Geld vom Kaufenden einzieht und entsprechend dafür verantwortlich ist, dass der Betrag tatsächlich überwiesen wird.

Zahlungserinnerungen, Mahnungen, Betreibungsandrohungen – all diese Massnahmen übernimmt im Ernstfall der Drittanbieter. Als Gegenleistung erhebt er normalerweise eine fixe Gebühr auf jeden über “Buy now, pay later” getätigten Kauf. Für den Onlineshop selbst entsteht somit keinerlei finanzielles Risiko.

Welche BNPL-Anbieter gibt es in der Schweiz?

Neben mehreren grossen, internationalen Anbietern wie etwa Klarna oder der MF Group gibt es auch verschiedene Unternehmen aus der Schweiz, die sich auf “Buy now, pay later” spezialisiert haben. Zwei von ihnen sind in der Payrexx-Lösung integriert, sodass Du als Händler:in schnell und unkompliziert auf den BNPL-Zug aufspringen kannst.

Bereits seit 2020 auf dem Schweizer Markt aktiv ist HeidiPay, eine einfache kartenbasierte Zahlungslösung, die sich auf Ratenzahlungen fokussiert und das Bezahlen der Ware innert ganzer 24 Monaten ermöglicht. Während die Kundschaft im Laufe der Zeit bezahlen kann, wird der oder die Händler:in direkt von HeidiPay ausbezahlt. Je nach Onlineshop stellt HeidiPay ein anderes Angebot zusammen, den Erstkontakt übernimmt für Dich jedoch Payrexx: Einfach als Zahlungsanbieter auswählen und HeidiPay wird sich bei Dir melden!

Die Onlinehändlerbefragung 2023 des Instituts für Marketing der ZHAW zeigt, dass erst wenige Onlinehändler BNPL nutzen. Der beliebteste Anbieter ist dabei Klarna.

Ebenfalls seit kurzem bietet das in der Schweiz immer beliebtere Zahlungssystem TWINT eine “Buy now, pay later”-Lösung an. Mit “TWINT später bezahlen” bietest Du Deinen Kund:innen die Möglichkeit, das Gekaufte bis zu 30 Tage später zu bezahlen. Auch hier übernimmt TWINT die initiale Zahlung und das mögliche Risiko. Als Payrexx-Kund:in kannst Du die Aufschaltung dieses BNPL-Systems mittels Formulars beantragen – wir übernehmen anschliessend für Dich die Einrichtung mit TWINT, sodass die Aktivierung einfach und rasch erfolgt.

Dank Payrexx wird der Einstieg in die schnell wachsende Welt der BNPL-Zahlung zum Kinderspiel. Um das Vertrauen Deiner Kundschaft nicht zu schmälern, kannst Du zudem alle Zahlungsschritte unter Deinem eigenen Markenauftritt abwickeln. Deine Nutzer:innen fühlen sich geborgen in der gewohnten Umgebung und Du als Händler:in profitierst von einem vertrauenswürdigen Payment Service Provider (PSP), der dafür sorgt, dass Du ein weiteres Zahlungsmittel anbieten kannst – ganz ohne Risiko, dafür aber mit maximaler Flexibilität.

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